Trinkwasserversorgung in Simbabwe 2018-2020 mit Skat Foundation

Simbabwe ist eines der ärmsten Länder der Welt. Während das Land in den 1980er und 90er-Jahren als Kornkammer Afrikas galt und in kurzer Zeit grosse Entwicklungsschritte machte, kam dieser Fortschritt Anfang der 2000er-Jahre zu einem abrupten Stillstand, und in vielen Bereichen gab es seither Stillstand oder Rückschritte. Hunger, Unterernährung und Arbeitslosigkeit sind weit verbreitet, und ein Reihe von Dürreperioden seit 2017 haben diese Situation weiter verschärft, sodass mehrere Millionen Menschen von Nahurngshilfe abhängig sind. Im März 2019 richtete der Zyklon Idai verheerende Schäden an, es gab Cholera- und Typhus-Epidemien, und Hyperinflation ist ein regelmässiges Phänomen geworden.

Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser ist auch für Afrikanische Verhältnisse schlecht: Nur 64% der Bevölkerung hat Zugang zu elementarer Versorgung, im ländlichen Raum sind es sogar nur 50%. Mehr als 10% der Landbevölkerung holt das Wasser zum Trinken und zum täglichen Gebrauch vom Fluss oder von offenen Brunnen. Die Folgen der schlechten Wasserversorgung und der prekären Hygienesituation sind eine grosse Zahl von Problemen – von einer hohen Kindersterblichkeit zu Cholera-Epidemien und einer verstärkten Landflucht, um nur ein paar zu nennen.

Das Projekt wird im Distrikt Makoni (Provinz Manicaland) im Osten von Simbabwe an der Grenze zu Mosambik umgesetzt. Das Ziel des Projektes ist es Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Dazu werden zwei Komponenten umgesetzt: Ausbildung von Brunnen- und Pumpenbauern und Organsiation von «Community Health Clubs». In der ersten Komponente werden lokale Handwerker im Bau von Brunnen und Pumpen ausgebildet, und diese bieten danach ihre Dienste an private Haushalte an. Da es sich um eine Pilotphase in der Projektgegend handelt, werden die Brunnen und Pumpen ausgewählten Familien zu vergünstigten Preisen angeboten – sie müssen sich aber sowohl finanziell als auch mit manueller Mitarbeit an den Installationsarbeiten beteiligen.

In einer ersten Phase ging es darum, die lokalen Kapazitäten im Wasserbereich zu verstärken. 25 lokale Handwerker wurden in Bau von Brunnen ausgebildet sowie im Bau und Unterhalt von Handpumpen, die man lokal herstellen und einfach reparieren kann. Dies ist wichtig, weil der Import und die Verteilung von Erstatzteilen für Handpumpen (und andere Geräte) in Simbabwe schlecht funktioniert. Danach lag es an den Handwerkern selber, für ihre Produkte und Dienstleistungen Kunden zu finden. Dabei hat das Projekt wichtige Unterstützung geliefert in Form von Promotions- und Informationskampagnen, und für 80 Familien wurden die Anschaffungskosten durch Projektbeiträge vergünstigt. Relativ schnell wurde klar, dass dieser Ansatz gut funktioniert, weil er es den Leuten möglich macht, rund um die Uhr zu Wasser zu kommen – und dies in unmittelbarer Nähe zum Haushalt. Dies ist wichtig, weil so viel Zeit eingespart werden kann – zudem werden so neue Möglichkeiten eröffnet. Gerade im aktuellen Kontext in Simbabwe, wo grosse Teile der Bevölkerung unter- und mangelerhährt sind, ist es wichtig, dass das Wasser auch für produktive Zwecke eingesestzt werden kann, z.B. für den Gemüseanbau (Familiengärten). Dies verbessert nicht nur die Ernährungssicherheit der Familie sondern ermöglicht auch ein besseres Einkommen, was eine reihe von positiven Effekten zur Folge hat.

Insgesamt hat das Projekt, finanziert durch eine Spende von DRINK & DONATE, im Jahr im Zeitraum 2018- 2020 mehr als 2’950 Personen zu einem langfristigen Zugang zu Wasser verholfen. Zusätzlich wurde ein Modell geschaffen, das weiter ausgebaut werden kann, und die Lebensgrundlagen der Zielbevölkerung wurde in mehreren Aspekten massiv verbessert.

 

Mehr Informationen und Impressionen finden Sie hier in einer ausführlicheren Dokumentation von Skat:

Überblick Projekte 2019/2020: Skat Simbabwe_2019-2020.pdf

 

Weitere Informationen zu zu den Wasserprojekten: skat-foundation.ch

Fakten:

25 Handwerker im Brunnen- und Pumpenbau ausgebildet

9’375 Personen wurden über Wasser- und Ernährungsthemen informiert

80 wasser-effiziente Demonstrations-Gärten angebaut

2’950 Personen haben neu langfristigen Zugang zu Trinkwasser in Haushaltsnähe erhalten

90 Bohrlöcher (mit Pumpen) gebaut

30 Lokale Fachleute im wasser- effizienten Gemüseanbau ausgebildet

46’000 US Dollar Projektbeitrag von DRINK & DONATE